SCHÖNBRUNNER SCHLUCHT
Der Schlossgarten von Schönbrunn gilt als Vorzeigebeispiel des Barock. Strenge Formen und bezwungene Natur prägen die Architektur des Gartens. Symmetrie gilt als Maß von Schönheit und Geometrie als barocke Verhaltensform. Auf der östlichen Seite des Schlossparks prägt eine tiefe Schlucht die Struktur des Gartens. Aufgebrochener Stein, abgerutschter Boden und versenkte antike Elemente zeichnen diesen Ort. Die Schlucht als Motiv steht im engen Zusammenhang mit dem Gedanken des Ursprungs. Es entsteht ein Zwischenspiel zwischen Ordnung und Chaos. Die Schlucht ist geprägt von natürlichem Abbruch und künstlicher Zerstörung. Ebenso prägen barocke Momente, Überbleibsel der alten Struktur, die Schlucht. Abgerutscht oder abgebrochen sind diese Elemente vorzufinden, und somit Zeugen der ehemals barocken Struktur. Die Idee der Naturverbundenheit wurde schon in der Renaissance stark gefeiert und mit Elementen wie Grotten, Wasserspielen, Statuen und vielen anderen antiken Elementen unterstrichen. So wird die Schlucht teil des barocken Ensembles des Schönbrunner Schlossgartens.
Die Schlucht wird durch eine natürliche Wegführung erschlossen und begangen. Der Weg wird zum Ziel. Die Schlucht und die verschiedenen Momente zum Erlebnis. Das natürliche Chaos stellt sich der künstlich geschaffenen Ordnung entgegen. Die ungewisse Tiefe schürt die natürliche Neugier und motiviert die Besucher den Ort zu begehen und zu erleben.