FAKEMARBLE
Dieses Materialexperiment widmet sich der Imitierung von Marmor in Kombination mit der Formbarkeit dieses Produktes. Scagliola hatte seine Blütezeit im Barock und wurde gerne angewendet, da er im Gegensatz zu Marmor keine Größenlimitierung hat und auch farblich mehr Spiel vorhan- den war. Es war durchaus üblich das diese Technik im Endeffekt teurer war als Marmor selbst, und wurde vom Stuckateur hergestellt. Heute ist diese Kunst weitgehend ausgestorben. Zur Herstellung benötigt man im Idealfall einen langsam bindenden Gips und Knochenleim, sowie Farbpigmente. Ich habe meine Materialproben mit Gips und Wasser, sowie etwas Zitronensäure gemacht, um die Verar- beitungszeit zu verlängern. Es wird eine Masse geknetet in die Pigmente eingeknetet werden, anschließend wird die Masse verdreht und dann in Streifen geschnitten. Diese Streifen werden nebeneinander auf einen Untergrund aufgetragen und schließend geschliffen. Man kann Fehlstellen ausbessern und wieder überschleifen. Ein anschließendes ausführliches Polieren ermöglicht eine klare glatte Oberfläche.
Schwierigkeiten lagen in der Verarbeitungszeit sowie in der Anwendung auf verschiedene Formen. Ich habe das Material auf verschiedene Unter- gründe und Schalungen aufgetragen um so unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen. Als Schalung dienten Alltagsgegenstände wie aufgeschnittene und verformte Plastik aschen, eine Sardinenbüchse, Marmeladenglas, sowie Plexiglas und aufgebrochenes Styropor.